Teil 2 Einfache Anwendungen der QMVorwortEinleitung1. Verallgemeinerung der Wellengleichung2. Der Operator für den Impuls3. Der Orts - Operator4. Das Teilchen im Kasten5. Bewegung in zwei Dimensionen6. Die harmonische Schwingung7. Umlauf in zwei Dimensionen8. Mathematische Werkzeuge9. Umlauf in drei Dimensionen10. KugelflächenfunktionenZum Schluss Über die Ursache der SchwerkraftWas ist LadungDas Wasserstoffmolekül – IonDie KernkraftElementare StrukturenTeil 1 Einstieg in die Quantenmechanik (QM)Teil 2 Einfache Anwendungen der QMTeil 3 Weiterführende QMDas energieerhaltende GravitationsgesetzTheoretische Untersuchung der Rydbergkonstante des WasserstoffatomsÜber die innere Struktur der ElektronmasseÜber die innere Struktur des NeutronsÜber den Zusammenhalt der Nukleonen im AtomkernElementar-Physikalische Aufsätze |
5. Bewegung in zwei DimensionenWir wollen nun eine zweidimensionale Variante des Teilchens im Kasten betrachten. Das Teilchen ist jetzt auf einer zweidimensionalen Fläche der Länge L1 in x-Richtung und L2 in y-Richtung gefangen.
Zweidimensionaler Kasten Abbildung 5 Das Teichen kann sich auf der zweidimensionalen Fläche, die von undurchdringlichen Wänden umgeben ist, frei bewegen. An den Wänden steigt die potenzielle Energie abrupt auf unendlich. Die Schrödinger-Gleichung lautet hierfür Die Wellenfunktion hängt nun von den beiden Variablen x und y ab, daher treten in der Gleichung partielle Ableitungen auf; die Schrödinger-Gleichung ist jetzt eine partielle Differentialgleichung. Manche partiellen Differentialgleichungen lassen sich durch die Methode der Separation der Variablen in zwei oder mehr gewöhnliche Differentialgleichungen aufspalten, die nur noch von je einer Variablen abhängen. Wir versuchen diese Methode auch bei der vg. Gl (41) und schreiben unsere Wellenfunktion dazu als Produkt zweier Funktionen, von denen die eine nur von x und die andere nur von y abhängt: Diese Schreibweise soll uns daran erinnern, dass X nur von x und Y nur von y abhängt. Wir erhalten
Jede der beiden gewöhnlichen Differentialgleichungen ist identisch mit der eindimensionalen Schrödinger-Gleichung für ein Teilchen im Kasten. Wir können daher diese Lösungen ohne weitere Rechnung übernehmen:
Mit (dabei gilt 0 £ x £ L1 und 0 £ y £ L2) und Die Quantenzahlen n1 und n2 können unabhängig voneinander die Werte 1, 2, ... annehmen. Die nachfolgenden sechs Abbildungen zeigen zwei der Wellenfunktionen mit ihren zugehörigen Wahrscheinlichkeitsdichten. Die Abbildungen lassen erkennen, dass der Verlauf der Funktionen parallel zu einer der Achsen genau dem eindimensionalen Fall entspricht.
Zunächst betrachten wir die Wellenfunktionen und Wahrscheinlichkeitsdichten eines Teilchens auf einer rechteckigen zweidimensionalen Fläche. Die Quantenzahlen n1 und n2 können unabhängig voneinander die Werte 1, 2, ... annehmen.
Grundzustand n1=1, n2=1 Abbildung 6a
Wahrscheinlichkeitsdichten zum Grundzustand Abbildung 6b
Angeregter Zustand, n1=1, n2=2 Abbildung 6c
Wahrscheinlichkeitsdichten zum angeregten Zustand, n1=1, n2=2 Abbildung 6d
Angeregter Zustand, n1=2, n2=2 Abbildung 6e
Wahrscheinlichkeitsdichten zum angeregten Zustand, n1=2, n2=2 Abbildung 6e
Ein Teilchen in einem dreidimensionalen Kasten können wir genauso behandeln. Die Wellenfunktionen enthalten dann noch einen dritten Faktor, der die z-Abhängigkeit beschreibt, und die Energie (Gl. (44)) enthält noch einen Term der Form n32/L32.
Wenn die Fläche des zweidimensionalen Systems quadratisch ist, d. h. L1=L2=L, tritt als interessante Eigenschaft der Lösungen, die Entartung, zutage. Aus Gl. (43) bzw. Gl. (44) wird
Wir wollen die Fälle n1=1, n2=2 und n1=2, n2=1 vergleichen. Es ergibt sich:
sowie
Offensichtlich entsprechen beide Wellenfunktionen der gleichen Energie. Dieses Phänomen wird als Entartung bezeichnet. In diesem Fall gibt es zwei entartete Wellenfunktionen. Man bezeichnet den Zustand mit der Energie 5h2/8mL2 daher als zweifach entartet. Das Auftreten von Entartung hängt mit der Symmetrie des Systems zusammen. Die Konturliniendiagramme der beiden Wellenfunktionen y1,2 und y2,1 sind in Abbildung 6f gezeigt.
Quadratischer zweidimensionaler Kasten Abbildung 6f Da der Kasten quadratisch ist, geht die erste durch Drehung um 90° in die zweite über. Man spricht davon, dass sie durch eine „Symmetrietransformation“ miteinander zusammenhängen. |
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