Der vergessene HimmelEinleitungWer erwartet uns nach dem Tod?Christus der Sohn des VatersDer Hl. Geist - der ParakletMaria, die Mutter Jesu - Unsere MutterUnser SchutzengelUnsere VerstorbenenWas sind wir?Wie wird es denn im Himmel sein?Was werden wir denn eine Ewigkeit lang im Himmel tun?Schlußgedanken Sinn von Natur und Geschichte aus christlicher SichtDie Freude der UmkehrInterpretation über den Kreuzweg JesuBild zum Kreuzweg in kreuzformDer Name GottesDas Wunder des TodesDer vergessene HimmelDer instinktlose MenschJesus ist GottEndzeitliche EreignisseHinweise auf Jesus und Maria im alten TestamentMarienerscheinungenDie entschlüsselte Apokalypse.Abfolge der endzeitlichen EreignisseBetrachtungen zu "Jesus am Ölberg" |
Wer erwartet uns beim Eintritt in den Himmel, in das neue Leben?Der von Christus verheißene Paraklet 1. Die Begegnung und den Umgang mit dem Vater hat Christus uns in immer wieder neuen Bildern und Gleichnissen zu veranschaulichen versucht, wie wir gesehen haben. Die Begegnung mit dem Sohn wird uns in tiefer Dankbarkeit aufjubeln lassen, wenn seine Erlösungstat, seine Hingabe am Kreuz zu unserem Heil in ihrer ganzen Tragweite vor uns aufleuchten wird. Wir werden überwältigt sein von solcher Liebe bis zur Selbsthingabe. 2. Wer wird uns erwarten, wenn sich das Tor zum Himmel, zur Herrlichkeit Gottes uns für immer öffnet? In der Stunde des Abschieds im Abendmahlssaal, als der Herr die Verwirrung, die Angst und die Zweifel seiner Jünger sieht; als er voraussieht, was in den kommenden Tagen und in ihrem kommenden Leben auf sie zukommen wird, läßt er sie noch einmal einen Blick in das Wesen des dreifaltigen Gottes tun. "Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der ewig bleiben soll . . . Es ist der Geist der Wahrheit . . .Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, denn ich komme wieder zu euch" (Jo 14,1518). Der Herr gebraucht ein sehr verständliches Bild, das den Menschen damals, und auch uns heute, in unserem menschlichen Zusammenleben immer wieder begegnet, das Bild vom Paraklet das Bild von einem Anwalt, einem Verteidiger bei Gericht; denn das bedeutet das Wort Paraklet im Griechischen. 3. Das Bild des Vaters ist uns geläufig aus unserem eigenen Leben. Ebenso das Bild des Sohnes. Für den Heiligen Geist gibt es kein Symbol in der biblischen Sprache. Beim Heiligen Geist haben wir nichts, was ihn vermenschlichen" könnte. "Die Taube bei der Taufe Jesu am Jordan ist nur ein symbolhafter Ausdruck für das Herabsteigen des Geistes. Sturm und Feuer beim ersten Pfingstfest sind noch unpersönlicher." (Könn). Als der Apostel Paulus auf seiner Missionsreise nach Ephesus kam, fragte er die Jünger: "Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?". Sie antworteten ihm: Wir haben nicht einmal gehört, daß es einen Heiligen Geist gibt." (Apg 19,lff). Wie viele würden heute ebenso auf diese Frage antworten: "Wir haben nicht einmal gehört, daß es einen Heiligen Geist gibt!" ? Wir alle haben in unserem Religionsunterricht vom Heiligen Geist gehört. Aber dann ist er der große Unbekannte. 4. Der Paraklet war für die Griechen und Römer der Anwalt, der Verteidiger vor Gericht, dessen Aufgabe es war, allen Gründen nachzuspüren, um die Unschuld des Angeklagten nachzuweisen und ihn so frei zu bekommen. Die Stunde der hl. Taufe war für uns die Stunde des Hl. Geistes in unserem Leben. Er ist der Spender des göttlichen Lebens, das seitdem unsere Seele erfüllt. Was der Herr im Abendmahlssaal seinen Jüngern gesagt, gilt auch uns: "Ich lasse euch nicht als Waisen zurück!"( Jo 14,18) 5. Ihm, dem Hl. Geist, ist die Verantwortung für uns vom Vater übertragen. Vielleicht spielte er in unserem Frömmigkeitsleben keine große Rolle. Beim "Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Hl. Geist" haben wir ihn beim Beten erwähnt. Sein Wirken geschah im Verborgenen. Vielleicht haben wir uns oft gesagt: Das ist doch sonderbar, daß ich diesen Beruf gewählt habe; daß ich für diesen Ehepartner mich entschlossen habe; daß wir trotz aller menschlichen Schwächen und Armseligkeiten die eheliche Treue bewahrt haben; daß wir der Kirche die Treue bewahrt haben, obwohl andere neben uns der Kirche den Rücken gekehrt haben. Ich darf ihnen gestehen, daß ich oft die Strophe eines Kirchenliedes gebetet habe: "Halt uns, wir haltlos gehen, rate, wo wir ratlos stehen, sprich du, wo wir sprachlos flehen". (GL Nr. 250,4) 6. Jetzt, in der eigentlich entscheidendsten Stunde unseres Lebens, im Angesicht des Vaters, werden wir erkennen, daß er, der P a r a k l e t , der Anwalt, der Verteidiger für uns vor dem Vater ist. Wir haben uns in unserem Leben oft gesagt: Wie konnte ich das tun? Die letzten Beweggründe für unser Handeln bleiben uns oft verborgen. Es mögen Erbanlagen, Einflüsse unserer Erziehung, der Umwelt u.a.m. gewesen sein. Vor dem weltlichen Gericht werden Gutachter bestellt, die nach den letzten Ursachen für das Handeln des Angeklagten forschen. Wir wissen, wie oft die Gutachter in Zusammenarbeit mit den Verteidigern, den Angeklagten frei bekommen. Wir brauchen uns vor unserem himmlischen Vater nicht verschämt zu verstecken. Wir brauchen kein Wort der Rechtfertigung vorzubringen. Er, "der Geist der Wahrheit" ist, um im Bild zu bleiben, für uns der "Gutachter am Throne Gottes". Welch ermutigende Hoffnung wird uns in den Tagen der Krankheit hier auf Erden oder im Alter erfüllen, wenn diese Wahrheit, eine der schönsten unseres Glaubens, zum Motor unserer letzten Wegstrecke geworden ist. Welch freudige Erwartungen werden uns beseelen in der Gewißheit: mein Anwalt erwartet mich. Und die alles Leid dieser Welt vergessen machende Botschaft vom Paraklet wird alle Ängste und Zweifel in ein nie gekanntes Glück verwandeln. Von Jesus Christus, dem Sohne Gottes, werden wir die Erfüllung seiner Verheißung an die Jünger erfahren: Ich werde euch wiedersehen; dann wird euer Herz sich freuen, und niemand nimmt euch diese Freude" (Jo 16,22). Nun wird es zur untrüglichen Gewißheit: "Wir sind für immer geborgen in der wehrlosen "Liebe" des Vaters. Wir sind für immer versöhnt durch die Erlösungstat des Sohnes am Kreuz. Wir sind für immer freigesprochen durch unsern Anwalt, den Hl. Geist!" |
© 2024 physik-theologie.de - all rights reserved
|