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1. Jesus, Sohn Gottes

1. Jesus, Sohn Gottes

Knecht des Herrn, Gesalbter des Herrn, Schmerzensmann, Friedenskönig das sind die üblichen Bezeichnungen für den Messias, Sohn Gottes, als den Jesus sich selbst auf Befragung durch den Hohepriester ausgab. (s. Mt 26,63-64)

Ps 2:1-12 Der Herr und sein Gesalbter

Ps 2:1 Warum toben die Völker, warum machen die Nationen vergebliche Pläne? (s. Offb 11,18; Apg 4,25f)

Ps 2:2 Die Könige der Erde stehen auf, die Großen haben sich verbündet gegen den Herrn und seinen Gesalbten. (s. Offb 19,19)

Ps 2:3 «Lasst uns ihre Fesseln zerreißen und von uns werfen ihre Stricke!»

Ps 2:4 Doch er, der im Himmel thront, lacht, der Herr verspottet sie. (s. 59,9)

Ps 2:5 Dann aber spricht er zu ihnen im Zorn, in seinem Grimm wird er sie erschrecken:

Ps 2:6 «Ich selber habe meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berg.»

Ps 2:7 Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. / Er sprach zu mir: «Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt. (s. 89,27f; Apg 13,33; Hebr 1,5; 5,5)

Ps 2:8 Ford're von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, die Enden der Erde zum Eigentum. ((8-9) 72,8; Offb 2,26f, dir: ergänzt nach G und S.)

Ps 2:9 Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern.» (s. 110,5f; Offb 12,5; 19,15)

Ps 2:10 Nun denn, ihr Könige, kommt zur Einsicht, lasst euch warnen, ihr Gebieter der Erde!

Ps 2:11 Dient dem Herrn in Furcht, und küsst ihm mit Beben die Füße, (Text korr.; H ist kaum verständlich: und jauchzt mit Beben, küsst den Sohn (in H zum Teil bereits V. 12).)

Ps 2:12 damit er nicht zürnt und euer Weg nicht in den Abgrund führt. Denn wenig nur, und sein Zorn ist entbrannt. Wohl allen, die ihm vertrauen!

Ps 16:1-11 Gott, der Anteil seiner Getreuen

Ps 16:1 (Ein Lied Davids.) Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir.

Ps 16:2 Ich sage zum Herrn: «Du bist mein Herr; mein ganzes Glück bist du allein.» (s. 73,25; 2-4: Sinn von H ist nicht ganz klar.)

Ps 16:3 An den Heiligen im Lande, den Herrlichen, an ihnen nur hab' ich mein Gefallen.

Ps 16:4 Viele Schmerzen leidet, wer fremden Göttern folgt. Ich will ihnen nicht opfern, ich nehme ihre Namen nicht auf meine Lippen.

Ps 16:5 Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher; du hältst mein Los in deinen Händen. (s. 23,5)

Ps 16:6 Auf schönem Land fiel mir mein Anteil zu. Ja, mein Erbe gefällt mir gut. (s. 73,26; mein: ergänzt nach G und S.)

Ps 16:7 Ich preise den Herrn, der mich beraten hat. Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.

Ps 16:8 Ich habe den Herrn beständig vor Augen. Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht. (s. (8-11) Apg 2,25-28)

Ps 16:9 Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele; auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.

Ps 16:10 Denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis; du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen. (s. Apg 2,31; 13,35)

Ps 16:11 Du zeigst mir den Pfad zum Leben. / Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle, zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit. (s. 25,4)

Ps 22:1-32 Gottverlassenheit und Heilsgewissheit

Ps 22:1 Für den Chormeister. Nach der Weise «Hinde der Morgenröte». Ein Psalm Davids.

Ps 22:2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bist fern meinem Schreien, den Worten meiner Klage? (s. Mt 27,46)

Ps 22:3 Mein Gott, ich rufe bei Tag, doch du gibst keine Antwort; ich rufe bei Nacht und finde doch keine Ruhe.

Ps 22:4 Aber du bist heilig, du thronst über dem Lobpreis Israels. (s. Jes 6,3)

Ps 22:5 Dir haben unsre Väter vertraut, sie haben vertraut, und du hast sie gerettet. (s. (5-6) 25,2f)

Ps 22:6 Zu dir riefen sie und wurden befreit, dir vertrauten sie und wurden nicht zuschanden.

Ps 22:7 Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet. (s. Ijob 25,6; Jes 41,14; 53,3)

Ps 22:8 Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf: (s. 109,25; Mt 27,39)

Ps 22:9 «Er wälze die Last auf den Herrn, der soll ihn befreien! Der reiße ihn heraus, wenn er an ihm Gefallen hat.» (s. Weish 2,18-20; Mt 27,43, Er wälze: Text korr.; H: Wälze.)

Ps 22:10 Du bist es, der mich aus dem Schoß meiner Mutter zog, mich barg an der Brust der Mutter. (s. Jes 44,2.24)

Ps 22:11 Von Geburt an bin ich geworfen auf dich, vom Mutterleib an bist du mein Gott. (s. 71,6)

Ps 22:12 Sei mir nicht fern, denn die Not ist nahe, und niemand ist da, der hilft. (s. 22,20; 35,22; 38,22f; 40,14; 71,12)

Ps 22:13 Viele Stiere umgeben mich, Büffel von Baschan umringen mich.

Ps 22:14 Sie sperren gegen mich ihren Rachen auf, reißende, brüllende Löwen. (s. 17,12; 1 Petr 5,8)

Ps 22:15 Ich bin hingeschüttet wie Wasser, / gelöst haben sich all meine Glieder. Mein Herz ist in meinem Leib wie Wachs zerflossen.

Ps 22:16 Meine Kehle ist trocken wie eine Scherbe, / die Zunge klebt mir am Gaumen, du legst mich in den Staub des Todes. (s. Joh 19,28, Meine Kehle: Text korr.; H: Meine Kraft.)

Ps 22:17 Viele Hunde umlagern mich, / eine Rotte von Bösen umkreist mich. Sie durchbohren mir Hände und Füße. (Viele: ergänzt nach G und der aramäischen Übersetzung. Sie durchbohren: Übersetzung unsicher; Text korr. nach G; H: wie ein Löwe.)

Ps 22:18 Man kann all meine Knochen zählen; sie gaffen und weiden sich an mir.

Ps 22:19 Sie verteilen unter sich meine Kleider und werfen das Los um mein Gewand. (s. Mt 27,35; Joh 19,23f)

Ps 22:20 Du aber, Herr, halte dich nicht fern! Du, meine Stärke, eil mir zu Hilfe! (s. 22,12)

Ps 22:21 Entreiße mein Leben dem Schwert, mein einziges Gut aus der Gewalt der Hunde!

Ps 22:22 Rette mich vor dem Rachen des Löwen, vor den Hörnern der Büffel rette mich Armen! (s.17,12; 2 Tim 4,17, Nach G und S; H: vor den Hörnern der Büffel hast du mich erhört.)

Ps 22:23 Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, inmitten der Gemeinde dich preisen. (s. 22,26; 9,15; 26,12; 35,18; 40,10f; 107,32; 109,30; 111,1; Hebr 2,12) 

Ps 22:24 Die ihr den Herrn fürchtet, preist ihn, / ihr alle vom Stamm Jakobs, rühmt ihn; erschauert alle vor ihm, ihr Nachkommen Israels!

Ps 22:25 Denn er hat nicht verachtet, nicht verabscheut das Elend des Armen. Er verbirgt sein Gesicht nicht vor ihm; er hat auf sein Schreien gehört.

Ps 22:26 Deine Treue preise ich in großer Gemeinde; ich erfülle meine Gelübde vor denen, die Gott fürchten. (s. 66,13)

Ps 22:27 Die Armen sollen essen und sich sättigen; / den Herrn sollen preisen, die ihn suchen. Aufleben soll euer Herz für immer. (s. 69,33)

Ps 22:28 Alle Enden der Erde sollen daran denken / und werden umkehren zum Herrn: Vor ihm werfen sich alle Stämme der Völker nieder. (s. Jes 45,22; Tob 13,13, Text korr. nach mehreren G-Handschriften und S; H: Vor dir.)

Ps 22:29 Denn der Herr regiert als König; er herrscht über die Völker. (s. 24,7-10)

Ps 22:30 Vor ihm allein sollen niederfallen die Mächtigen der Erde, vor ihm sich alle niederwerfen, die in der Erde ruhen. (Meine Seele, sie lebt für ihn; H ist stark verderbt.

Ps 22:31 mein Stamm wird ihm dienen.) Vom Herrn wird man dem künftigen Geschlecht erzählen, / (s. (31-32) 48,14; 71,18; 78,3-6; 102,19; 145,4)

Ps 22:32 seine Heilstat verkündet man dem kommenden Volk; denn er hat das Werk getan.

Ps 72:1-19 Der Friedenskönig und sein Reich

Ps 72:1 Verleih dein Richteramt, o Gott, dem König, dem Königssohn gib dein gerechtes Walten!

Ps 72:2 Er regiere dein Volk in Gerechtigkeit und deine Armen durch rechtes Urteil. (s. 2 Sam 23,3; Spr 31,8f)

Ps 72:3 Dann tragen die Berge Frieden für das Volk und die Höhen Gerechtigkeit. Ps 72:4 Er wird Recht verschaffen den Gebeugten im Volk, / Hilfe bringen den Kindern der Armen, er wird die Unterdrücker zermalmen. (s. 10,18)

Ps 72:5 Er soll leben, solange die Sonne bleibt und der Mond, bis zu den fernsten Geschlechtern. (s. 61,7; 89,37f, Text korr. nach G.)

Ps 72:6 Er ströme wie Regen herab auf die Felder, wie Regenschauer, die die Erde benetzen. benetzen: (Text unsicher.)

Ps 72:7 Die Gerechtigkeit blühe auf in seinen Tagen und großer Friede, bis der Mond nicht mehr da ist. (H unklar.)

Ps 72:8 Er herrsche von Meer zu Meer, vom Strom bis an die Enden der Erde. (s. Sach 9,10) Ps 72:9 Vor ihm sollen seine Gegner sich beugen, Staub sollen lecken all seine Feinde. (s. Jes 49,23; Mi 7,17, seine Gegner: Text korr.; H: Schiffe, oder: Dämonen; G: Äthiopier; S: Inseln.)

Ps 72:10 Die Könige von Tarschisch und von den Inseln bringen Geschenke, die Könige von Saba und Seba kommen mit Gaben. (s. 68,32; 1 Kön 10,1-13; Jes 60,9)

Ps 72:11 Alle Könige müssen ihm huldigen, alle Völker ihm dienen. (s. 2,8; 47,9)

Ps 72:12 Denn er rettet den Gebeugten, der um Hilfe schreit, den Armen und den, der keinen Helfer hat. (s. (12-13) Ijob 29,12)

Ps 72:13 Er erbarmt sich des Gebeugten und Schwachen, er rettet das Leben der Armen.

Ps 72:14 Von Unterdrückung und Gewalttat befreit er sie, ihr Blut ist in seinen Augen kostbar. (s. 9,13; 116,15)

Ps 72:15 Er lebe, und Gold von Saba soll man ihm geben! / Man soll für ihn allezeit beten, stets für ihn Segen erflehen. (s. 61,7f)

Ps 72:16 Im Land gebe es Korn in Fülle. Es rausche auf dem Gipfel der Berge. Seine Frucht wird sein wie die Bäume des Libanon. Menschen blühn in der Stadt wie das Gras der Erde. (s. Jes 27,6; Am 9,13)

Ps 72:17 Sein Name soll ewig bestehen; solange die Sonne bleibt, sprosse sein Name. Glücklich preisen sollen ihn alle Völker und in ihm sich segnen. (s. 21,7; Gen 12,3; 22,18)

Ps 72:18 Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Er allein tut Wunder. (s. 41,14; 136,4)

Ps 72:19 Gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit! Seine Herrlichkeit erfülle die ganze Erde. Amen, ja amen. (Ende der Gebete Davids, des Sohnes Isais., s. Jes 6,3; Num 14,21)

Ps 110:1-7 Einsetzung des priesterlichen Königs auf dem Zion

Ps 110:1 So spricht der Herr zu meinem Herrn: / Setze dich mir zur Rechten, und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße. (s. Mt 22,44; Apg 2,34f; Hebr 1,13; 8,1; 10,12f; 12,2)

Ps 110:2 Vom Zion strecke der Herr das Zepter deiner Macht aus: «Herrsche inmitten deiner Feinde!»

Ps 110:3 Dein ist die Herrschaft am Tage deiner Macht, (wenn du erscheinst) in heiligem Schmuck; ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern, wie den Tau in der Frühe. (s. 2,7, H ist schwer verständlich; die Übersetzung ist ein Versuch nach G.)

Ps 110:4 Der Herr hat geschworen, und nie wird's ihn reuen: «Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.» (s. Gen 14,18; Hebr 5,6)

Ps 110:5 Der Herr steht dir zur Seite; er zerschmettert Könige am Tage seines Zornes. (s. (5-6) 2,9)

Ps 110:6 Er hält Gericht unter den Völkern, er häuft die Toten, die Häupter zerschmettert er weithin auf Erden.

Ps 110:7 Er trinkt aus dem Bach am Weg; so kann er (von neuem) das Haupt erheben.

Weish 1:16-2:24 Vom Treiben der Frevler

Weish 2:13 Hier hat der Verfasser den Gottesknecht von Deuterojesaja (vgl. die Einleitung zu Jes) und Ps 22 vor Augen. Das griechische Wort für Kind (pais) ist in G Übersetzung des hebräischen Wortes für Knecht (ebed).) Er rühmt sich, die Erkenntnis Gottes zu besitzen, und nennt sich einen Knecht des Herrn.

Weish 2:14 Er ist unserer Gesinnung ein lebendiger Vorwurf, schon sein Anblick ist uns lästig;

Weish 2:15 denn er führt ein Leben, das dem der andern nicht gleicht, und seine Wege sind grundverschieden.

Weish 2:16 Als falsche Münze gelten wir ihm; von unseren Wegen hält er sich fern wie von Unrat. Das Ende der Gerechten preist er glücklich und prahlt, Gott sei sein Vater.

Weish 2:17 Wir wollen sehen, ob seine Worte wahr sind, und prüfen, wie es mit ihm ausgeht.

Weish 2:18 Ist der Gerechte wirklich Sohn Gottes, dann nimmt sich Gott seiner an und entreißt ihn der Hand seiner Gegner. (s. Ps 22,9; Mt 27,42f)

Weish 2:19 Roh und grausam wollen wir mit ihm verfahren, um seine Sanftmut kennen zu lernen, seine Geduld zu erproben.

Weish 2:20 Zu einem ehrlosen Tod wollen wir ihn verurteilen; er behauptet ja, es werde ihm Hilfe gewährt.

Jes 11:1-16 Die Ankündigung des messianischen Reiches

Jes 11:1 Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht.

Jes 11:2 Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht.

Jes 11:3 (Er erfüllt ihn mit dem Geist der Gottesfurcht.) Er richtet nicht nach dem Augenschein, und nicht nur nach dem Hörensagen entscheidet er,

Jes 11:4 sondern er richtet die Hilflosen gerecht und entscheidet für die Armen des Landes, wie es recht ist. Er schlägt den Gewalttätigen mit dem Stock seines Wortes und tötet den Schuldigen mit dem Hauch seines Mundes. (s. Ps 72,4; 2 Thess 2,8, den Gewalttätigen: Text korr.)

Jes 11:5 Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften, Treue der Gürtel um seinen Leib.

Jes 11:6 Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. (s (6-7) 65,25)

Jes 11:7 Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frißt Stroh wie das Rind. (freunden sich an: Text korr.)

Jes 11:8 Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange.

Jes 11:9 Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist. (s. Hab 2,14)

Jes 11:10 An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein, der dasteht als Zeichen für die Nationen; die Völker suchen ihn auf; sein Wohnsitz ist prächtig. (s. Röm 15,12)

Jes 11:11 An jenem Tag wird der Herr seine Hand von neuem erheben, um den übriggebliebenen Rest seines Volkes zurückzugewinnen, von Assur und Ägypten, von Patros und Kusch, von Elam, Schinar und Hamat und von den Inseln des Meeres. Patros ist Oberägypten, Kusch der heutige Sudan mit Teilen Äthiopiens; Elam liegt östlich von Babylon; Schinar ist das babylonische Tiefland; Hamat liegt am Orontes in Syrien.

Jes 11:12 Er stellt für die Völker ein Zeichen auf, um die Versprengten Israels wieder zu sammeln, um die Zerstreuten Judas zusammenzuführen von den vier Enden der Erde.

Jes 11:13 Dann hört der Neid Efraims auf, die Feinde Judas werden vernichtet. Efraim ist nicht mehr eifersüchtig auf Juda, und Juda ist nicht mehr Efraims Feind. Die Rivalität zwischen dem Nordreich Israel (Efraim) und dem Südreich Juda, die häufig zu kriegerischen Verwicklungen führte, wird überwunden.

Jes 11:14 Sie stoßen nach Westen vor wie im Flug, den Philistern in die Flanke; vereint plündern sie die Völker des Ostens aus. Sie ergreifen Besitz von Edom und Moab, die Ammoniter müssen ihnen gehorchen.

Jes 11:15 Der Herr trocknet die Bucht des ägyptischen Meeres aus; er schwingt in glühendem Zorn seine Faust gegen den Eufrat und zerschlägt ihn in sieben einzelne Bäche, so daß man in Sandalen hindurchgehen kann. (trocknet aus: Text korr. nach G; H: weihte dem Untergang.)

Jes 11:16 So entsteht eine Straße für den Rest seines Volkes, der übriggelassen wurde von Assur, eine Straße, wie es sie für Israel gab, als es aus Ägypten heraufzog.

Jes 42:1-9 Das erste Lied vom Gottesknecht

Jes 42:1 Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht. (s. Mt 12,18-21; 3,17; Jes 51,4)

Jes 42:2 Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Straße erschallen.

Jes 42:3 Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht.

Jes 42:4 Er wird nicht müde und bricht nicht zusammen, bis er auf der Erde das Recht begründet hat. Auf sein Gesetz warten die Inseln. (s. 51,4)

Jes 42:5 So spricht Gott, der Herr, der den Himmel erschaffen und ausgespannt hat, der die Erde gemacht hat und alles, was auf ihr wächst, der den Menschen auf der Erde den Atem verleiht und allen, die auf ihr leben, den Geist:

Jes 42:6 Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, ich fasse dich an der Hand. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund für mein Volk und das Licht für die Völker zu sein: (s. 41,9; 49,6.8; Lk 2,32, Im Gottesknecht soll sich die Bundeszusage für das Volk Gottes erfüllen.)

Jes 42:7 blinde Augen zu öffnen, Gefangene aus dem Kerker zu holen und alle, die im Dunkel sitzen, aus ihrer Haft zu befreien.

Jes 42:8 Ich bin Jahwe, das ist mein Name; ich überlasse die Ehre, die mir gebührt, keinem andern, meinen Ruhm nicht den Götzen. (s. 48,11)

Jes 42:9 Seht, das Frühere ist eingetroffen, Neues kündige ich an. Noch ehe es zum Vorschein kommt, mache ich es euch bekannt. (s. 48,6)

Jes 49:1-9 Das zweite Lied vom Gottesknecht

Jes 49:1 Hört auf mich, ihr Inseln, merkt auf, ihr Völker in der Ferne! Der Herr hat mich schon im Mutterleib berufen; als ich noch im Schoß meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt.

Jes 49:2 Er machte meinen Mund zu einem scharfen Schwert, er verbarg mich im Schatten seiner Hand. Er machte mich zum spitzen Pfeil und steckte mich in seinen Köcher. (Offb 19,15; Jes 51,16)

Jes 49:3 Er sagte zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, an dem ich meine Herrlichkeit zeigen will.

Jes 49:4 Ich aber sagte: Vergeblich habe ich mich bemüht, habe meine Kraft umsonst und nutzlos vertan. Aber mein Recht liegt beim Herrn und mein Lohn bei meinem Gott. (s. 1 Kor 15,58)

Jes 49:5 Jetzt aber hat der Herr gesprochen, der mich schon im Mutterleib zu seinem Knecht gemacht hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe und Israel bei ihm versammle. So wurde ich in den Augen des Herrn geehrt, und mein Gott war meine Stärke. (5e: bei ihm: Text korr. nach dem Qumran-Text und G.)

Jes 49:6 Und er sagte: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht für die Völker; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht. (s 42,6; Apg 13,47)

Jes 49:7 So spricht der Herr, der Befreier Israels, sein Heiliger, zu dem tief verachteten Mann, dem Abscheu der Leute, dem Knecht der Tyrannen: Könige werden es sehen und sich erheben, Fürsten werfen sich nieder, um des Herrn willen, der treu ist, um des Heiligen Israels willen, der dich erwählt hat.

Jes 49:8 So spricht der Herr: Zur Zeit der Gnade will ich dich erhören, am Tag der Rettung dir helfen. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund zu sein für das Volk, aufzuhelfen dem Land und das verödete Erbe neu zu verteilen, (s. 2 Kor 6,2)

Jes 49:9 den Gefangenen zu sagen: Kommt heraus!, und denen, die in der Finsternis sind: Kommt ans Licht! (9d: auf allen Bergen: Text korr. nach dem Qumran-Text; H: auf den Wegen.)

Jes 50:4-9 Das dritte Lied vom Gottesknecht

Jes 50:4 Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich auf ihn höre wie ein Jünger. Hören und Verkünden sind Aufgabe des Gottesknechts, der als Prophet das Gotteswort empfängt und weitergibt.

Jes 50:5 Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück.

Jes 50:6 Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. (s. Mt 26,67f)

Jes 50:7 Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate. (s. Ez 3,8f)

Jes 50:8 Er, der mich freispricht, ist nahe. Wer wagt es, mit mir zu streiten? Lasst uns zusammen vortreten! Wer ist mein Gegner im Rechtsstreit? Er trete zu mir heran.

Jes 50:9 Seht her, Gott, der Herr, wird mir helfen. Wer kann mich für schuldig erklären? Seht: Sie alle zerfallen wie ein Gewand, das die Motten zerfressen. (s. 51,8)

Jes 52:13-53:12 Das vierte Lied vom Gottesknecht

Jes 52:13 Seht, mein Knecht hat Erfolg, er wird groß sein und hoch erhaben. (13-53,12: Zusammengesetzt aus Gottesworten (52,13-15; 53,11d.12), einem Bericht über das Leiden des «Knechts» (53,1-9) und der Ankündigung der Erhöhung des «Knechts» (53,10.11a-c). Im einzelnen ist der hebräische Text gelegentlich unklar.)

Jes 52:14 Viele haben sich über ihn entsetzt, so entstellt sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch, seine Gestalt war nicht mehr die eines Menschen. (s. Weish 5,2)

Jes 52:15 Jetzt aber setzt er viele Völker in Staunen, Könige müssen vor ihm verstummen. Denn was man ihnen noch nie erzählt hat, das sehen sie nun; was sie niemals hörten, das erfahren sie jetzt. (s. Röm 15,21)

Jes 53:1 Wer hat unserer Kunde geglaubt? Der Arm des Herrn - wem wurde er offenbar? (Joh 12,38; Röm 10,16)

Jes 53:2 Vor seinen Augen wuchs er auf wie ein junger Spross, wie ein Wurzeltrieb aus trockenem Boden. Er hatte keine schöne und edle Gestalt, so dass wir ihn anschauen mochten. Er sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm. (s. 11,1.10)

Jes 53:3 Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; wir schätzten ihn nicht.

Jes 53:4 Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt. (s. Mt 8,17)

Jes 53:5 Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt. (1 Petr 2,24f)

Jes 53:6 Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen. (s. 56,11)

Jes 53:7 Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf. (s. Apg 8,32f; Offb 5,6.12; 13,8)

Jes 53:8 Durch Haft und Gericht wurde er dahingerafft, doch wen kümmerte sein Geschick? Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten und wegen der Verbrechen seines Volkes zu Tode getroffen. (seines Volkes: Text korr. nach dem Qumran-Text; H: meines Volkes.)

Jes 53:9 Bei den Ruchlosen gab man ihm sein Grab, bei den Verbrechern seine Ruhestätte, obwohl er kein Unrecht getan hat und kein trügerisches Wort in seinem Mund war. (s. 1 Petr 2,22)

Jes 53:10 Doch der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen (Knecht), er rettete den, der sein Leben als Sühnopfer hingab. Er wird Nachkommen sehen und lange leben. Der Plan des Herrn wird durch ihn gelingen.

Jes 53:11 Nachdem er so vieles ertrug, erblickt er das Licht. Er sättigt sich an Erkenntnis. Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt ihre Schuld auf sich. (s. Dan 12,3; Röm 5,19, Licht: eingefügt nach dem Qumran-Text und G.)

Jes 53:12 Deshalb gebe ich ihm seinen Anteil unter den Großen, und mit den Mächtigen teilt er die Beute, weil er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Verbrecher rechnen ließ. Denn er trug die Sünden von vielen und trat für die Schuldigen ein. (Röm 4,25; Lk 22,37; Hebr 9,28; Joh 1,29; Röm 5,16; 1 Petr 2,24)

Mi 4:14-5:5 Der messianische Herrscher

Mi 4:14 Jetzt ritze dich wund, Tochter der Trauer! Wir werden von Feinden belagert; sie schlagen dem Richter Israels mit dem Stock ins Gesicht.

Mi 5:1 Aber du, Betlehem- Efrata, so klein unter den Gauen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, in längst vergangenen Tagen. (s. Jes 11,1)

Mi 5:2 Darum gibt der Herr sie preis, bis die Gebärende einen Sohn geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder heimkehren zu den Söhnen Israels. (s. Jes 7,14; 9,5)

Mi 5:3 Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des Herrn, im hohen Namen Jahwes, seines Gottes. Sie werden in Sicherheit leben; denn nun reicht seine Macht bis an die Grenzen der Erde.

Mi 5:4 Und er wird der Friede sein. (Wenn Assur in unser Land einfällt und in unsere Paläste eindringt, stellen wir ihm sieben Hirten entgegen und acht fürstliche Männer. (4f: Undatierbarer Zusatz, bedingt durch das Stichwort «Assur» in V. 5d.)

Mi 5:5 Sie werden das Land Assur mit dem Schwert regieren, Nimrods Land mit gezückter Waffe.) Er wird uns vor Assur retten, wenn es unser Land überfällt und in unser Gebiet eindringt.