Sinn von Natur und Geschichte aus christlicher Sicht1. Gott2. Die geistige Welt (Himmel)2.1. Das Wesen der Engel2.2. Die Auflehnung der Engel2.3. Die Hölle2.4. Die himmlischen Hierarchien3. Die materielle Welt (Universum) Sinn von Natur und Geschichte aus christlicher SichtDie Freude der UmkehrInterpretation über den Kreuzweg JesuBild zum Kreuzweg in kreuzformDer Name GottesDas Wunder des TodesDer vergessene HimmelDer instinktlose MenschJesus ist GottEndzeitliche EreignisseHinweise auf Jesus und Maria im alten TestamentMarienerscheinungenDie entschlüsselte Apokalypse.Abfolge der endzeitlichen EreignisseBetrachtungen zu "Jesus am Ölberg" |
Die HölleSolange einen Menschen das drohende Ende noch nicht an der Gurgel packt, hat man gut reden von der Hölle, kann man ihre Eigenschaften leicht rein symbolisch nehmen. Mit Symbolik muß man sich durchaus begnügen, wenn man von der Hölle spricht, denn dort hört alles auf, - nicht nur das anzeigende Wort, sondern überhaupt alles – dies ist sogar das wesentlichste Charakteristikum, und das, was im allgemeinen darüber auszusagen, zugleich das, was der Neuankömmling dort zuerst erfährt, und das was er zunächst mit seinen sozusagen gesunden Sinnen gar nicht fassen kann und nicht verstehen will, weil die Vernunft oder welche Beschränktheit des Verstehens nun immer ihn daran hindert, kurz, weil es unglaublich ist, unglaublich zum Kreideweißwerden, unglaublich, obgleich es einem gleich zur Begrüßung in bündig nachdrücklichster Form eröffnet wird, daß "hier alles aufhört", jedes Erbarmen, jede Gnade, jede Schonung, jede letzte Spur von Rücksicht auf den beschwörend ungläubigen Einwand "Das könnt und könnt ihr doch meiner Seele nicht tun": Es wird getan, es geschieht, und zwar ohne vom WORT zur Rechenschaft gezogen zu werden, im schalldichten Keller, tief unter Gottes Gehör, und zwar in Ewigkeit. Nein, es ist schlecht davon zu reden, es liegt abseits und außerhalb der Sprache, diese hat nichts damit zu tun, hat kein Verhältnis dazu, weshalb sie auch nie recht weiß, welche Zeitform sie darauf anwenden soll und sich aus Not mit dem Futurum behilft, wie es ja heißt: "Da wird heulen und Zähneknirschen sein". Gut, das sind ein paar Wortlaute, aus ziemlich extremer Sphäre der Sprache gewählt, aber eben doch nur schwache Symbole und ohne rechte Beziehung zu dem, was da "sein wird", - rechenschaftslos, in Vergessenheit, zwischen dicken Mauern. Richtig ist, daß es in der Schalldichtigkeit recht laut, maßlos und bei weitem das Ohr überfüllend laut sein wird von Gilfen und Girren, Heulen und Stöhnen, Brüllen, Gurgeln, Kreischen, Zetern, Griesgramen, Betteln und Folterjubel, so daß keiner sein eigenes Singen vernehmen wird, weil es in dem allgemeinen erstickt, dem dichten, dicken Höllengejauchz und Schadgetriller, entlockt von der ewigen Zufügung des Unglaublichen und Unverantwortlichen. Nicht zu vergessen das ungeheure Ächzen der Wollust, das sich hineinmischt, denn eine unendliche Qual, der kein Versagen des Erleidens, kein Kollaps, keine Ohnmacht als Grenze gesetzt ist, artet statt dessen in Schandvergnügen aus, weshalb solche, die einige intuitive Kunde haben, ja auch von der "Wollust der Hölle" sprechen. Damit aber hängt das Element des Hohnes und der extremen Schmach zusammen, das sich mit der Marter verbindet; denn diese Höllenwonne kommt einer grunderbärmlichen Verhöhnung des maßlosen Erleidens gleich und ist von schnödem Fingerzeig und wieherndem Gelächter begleitet: daher die Lehre, daß die Verdammten zur Qual auch noch den Spott und die Schande haben, ja daß die Hölle als eine ungeheuerliche Verbindung von völlig unverträglichem, dennoch aber ewig auszustehenden Leiden – und Verspottung zu definieren ist. Da werden sie ihre Zungen fressen für große Schmerzen, bilden darum aber keine Gemeinschaft, sondern sind untereinander voller Hohn und Verachtung und rufen einander beim Trillern und Ächzen die schmutzigsten Schimpfworte zu, wobei die Feinsten und Stolzesten, die nie ein gemeines Wort über ihre Lippen ließen, gezwungen sind, die allerschmutzigsten zu gebrauchen. Ein Teil ihrer Qual und Schandlust besteht darin, über die äußerst schmutzigen nachzudenken. Heute ist es üblich geworden und gilt als vornehmer und moderner, die Hölle zum Gegenstand einer "Diskussion" zu machen. Aber schon wer die Hölle zum Gegenstand einer Diskussion macht, glaubt nicht mehr an sie. "Diskussion" heißt ins "Gerede" hineinziehen, heißt Gründe Für und Wider abzuwägen, hier auf der Waage dessen, was einem zumutbar erscheint. Keinem Menschen aber wird je eine ewige Hölle zumutbar erscheinen. Deshalb muß zwangsläufig jede Diskussion darüber zu einer Ablehnung führen. Eine Glaubensentscheidung wird sich nicht nur auf mehr oder minder einsichtige Gründe zu stützen haben, sondern auf das Wort der Offenbarung. |
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