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Die Arten der Dämonen

          Die Dämonen können inhaltlich, d.h. entsprechend der Art der bewirkten Anfechtung bestimmt werden, d.h. das Wort "Dämon" bedeutet nichts anderes als die Personifizierung der Anfechtungsart, und die Annahme, es trete ein selbständiges Gegenüber auf, das versucht uns zu einem Lebenswandel mit übertriebenen Trieben, übersteigerten Erregungen oder geistigen Verblendungen zu verleiten.

          Man unterscheidet 8 Arten. Die ersten 3 sind Völlerei, Unzucht und Habsucht. Sie wirken auf den begehrlichen Teil der Seele. Die nächsten 3 sind Traurigkeit, Zorn und Lustlosigkeit. Sie wirken auf den emotionalen Teil der Seele. Die letzten 2 sind Ruhmsucht und Stolz. Diese wirken auf den geistigen Teil der Seele.

          Die ersten 3 sind Grundtriebe. Sie gehören zur menschlichen Natur und können nicht beseitigt werden. Es geht hier darum, sie in die Persönlichkeit zu integrieren, ihnen das rechte Maß zuzuweisen. Die nächsten drei sind negative Stimmungen. Sie sind weitaus schwieriger zu bewältigen, da sie sich nicht beherrschen lassen wie die natürlichen Triebe. Der richtige Umgang mit ihnen erfordert ein seelisches Gleichgewicht und eine innere Reife, die nur durch ehrliche Auseinandersetzung mit den Gedanken und Stimmungen und durch ein sich öffnen Gott gegenüber zu erreichen ist. Die beiden letzten sind geistige Einstellungen. Sie sind am schwierigsten zu bändigen, da sie geistiger Art und wegen ihrer intellektuellen Natur kaum zu fassen (konkretisieren) sind. Hier können die Dämonen einen am leichtesten zum Narren halten.

          Fragen wir nun, was wir bei den einzelnen Anfechtungen Kraft unserer Vernunft beobachten oder erfahren.

    • Beim Dämon der Völlerei ist zu beobachten, daß er uns ein schnelles Scheitern der Askese (z.B. des Fastens) einredet. Versuchen Sie es, probieren Sie es aus, Sie lernen ihn kennen, er wird kommen, wenn er merkt, daß es ihnen ernst ist! Er hält ihnen die aus dem Mangel am Notwendigen resultierenden Krankheiten vor Augen. Manchmal fordert er diese "Kranken" auf, sich selbst zu den Asketen zu begeben und denen von ihrem Geschick zu erzählen. Wir sehen, der Dämon der Völlerei stachelt hier nirgends zum übermäßigen Essen an. Er führt nur genügend anscheinend vernünftige Gründe an, die gegen das Fasten sprechen. Er ist zu raffiniert, als daß er zu einem primitiven Laster wie der Völlerei auffordern würde. Seine Methode ist das Rationalisieren, d.h. vernünftige Gründe verbergen die Bedürfnisse und Wünsche die dahinter stehen. So versteckt sich dieser Dämon hinter der Vernunft, um sich nicht offen als verderblich und böse zeigen zu müssen.
    • Beim Dämon der Unzucht ist zu beobachten, daß er einen zwingt, verschiedene Körper zu begehren. Er greift grausam die Enthaltsamen an, damit sie von ihrer Enthaltsamkeit ablassen und redet ihnen ein, man könne doch nichts ausrichten. Er beschmutzt die Seele und verleitet sie zu schändlichem Tun indem er sie gewisse Worte sagen läßt und wiederum hören, als ob das Objekt sichtbar und gegenwärtig wäre. Er arbeitet vor allem über unsere Phantasie, die er mit unreinen Bildern und Gedanken erfüllt und verdunkelt so den Verstand. Er greift plötzlich, wie aus heiterem Himmel an und erregt in Kürze eine heftige Leidenschaft in ihm, in der Regel nachts.
    • Beim Dämon der Habsucht ist zu beobachten, daß auch er viele Gründe vorschiebt, die gegen die Armut sprechen. Nicht der Trieb selbst wird angestachelt, sondern die Gründe ihn zu zügeln werden verneint, indem die Gefahren geschildert werden, die daraus entstehen können. Doch in Wirklichkeit steht hinter diesen Gründen das infantile Bedürfnis, immer mehr zu besitzen. Die Gedanken die er eingibt, erzeugen Angst und Kleinmut, da diese einem den inneren Schwung, seinen Trieb zu bändigen und in geregelten Bahnen zu halten, rauben. Weil man schließlich keine Motivation sieht, sich anzustrengen und einzuschränken, unterliegt man, ohne es zu merken. Versuchen Sie einmal sich selbst oder gar einen Drogenabhängigen davon zu überzeugen, daß er einen 100 Markschein in den Klingelbeutel werfen soll. Bei Ihnen selbst gelingt es vielleicht gerade noch, aber bei dem Abhängigen wird es Ihnen nicht gelingen.
    • Beim Dämon der Traurigkeit ist zu beobachten, daß er manchmal durch Frustration der Wünsche und manchmal als Folge des Zorns wirkt. Wenn man zu hohe Erwartungen an das Leben hat, wird man leicht enttäuscht und verfällt dann in Traurigkeit. Sie engt das menschliche Herz ein, schnürt es zusammen, während die Freude es weitet. Typisch für die Traurigkeit ist auch das Hängen an der Vergangenheit. Dort war alles besser und schöner. Der Blick in die Vergangenheit macht blind für die Gegenwart. Man stellt sich nicht der Realität, sondern flüchtet in die Scheinwelt einer verklärten Vergangenheit. Sobald man sich mit der Gegenwart konfrontieren muß, vergräbt man sich in seine Traurigkeit und läßt sich durch nichts mehr daraus hervorlocken.
    • Beim Dämon des Zornes ist zu beobachten, daß er eng mit der Traurigkeit verbunden ist. Er ist eine sehr hitzige Leidenschaft. Man nennt ihn eine aufbrausende Bewegung des emotionalen Teils der Seele gegen den, der einem Unrecht getan hat oder scheint getan zu haben. Er erbittert die Seele, reißt den Verstand mit sich fort, indem er das Gesicht des Beleidigers einem vor Augen führt.

            Der Zorn verdunkelt den Geist des Menschen, er raubt ihm die Klarheit, und heftige Emotionen reißen den Menschen mit sich und lassen ihn keinen klaren Gedanken mehr fassen. Diese wirken sich für die Seele so unheilvoll aus, weil durch sie das negative Unbewußte mit all den angsterregenden Bildern in das Bewußtsein eindringt und ihm (dem bewußten Willen) die Herrschaft aus der Hand nimmt. Der Mensch ist seinem Affekt derart ausgeliefert, daß er sich von ihm zum Handeln, und hier vor allem zur Rache, hinreißen läßt. Der Zorn drängt auf unmittelbare Rache. Wenn diese nicht möglich ist, wandelt er sich in Groll, d.h. in eine unzufriedene, ärgerliche Dauerstimmung oder aber in Traurigkeit.

    • Beim Dämon der Lustlosigkeit ist zu beobachten, daß er in sich fast alle Anfechtungen und Gedanken enthält. Während die anderen Dämonen nur einen Teil der Seele berühren, besetzt dieser die ganze Seele. Er erstickt den Verstand. Er raubt der Seele die Spannkraft. Man hat keine Freude mehr am Leben, fühlt sich leer und antriebsgelähmt, alles scheint sinnlos. Während Zorn und Traurigkeit Reaktionen auf die Nichterfüllung der drei Grundtriebe sind, erscheinen hier die Triebe verdrängt. Diese Beobachtung ist bei vielen endogenen Depressionen festzustellen, nämlich wie in der stagnierenden Lähmung der Persönlichkeit zuunterst ein besonders intensives Begehren irgendwelcher Art existiert (Macht, Liebe, Expansionsdrang, Aggressionen), das der Depressive jedoch aus vielerlei Gründen nicht heraufquellen zu lassen wagt. Lustlosigkeit ist die große Versuchung für die Einsiedler. In ihr geht es um Leben oder Tod. Alles wird in Frage gestellt, jeder innere Schwung fehlt, das Herz scheint durch und durch krank, die Seele verwirrt, sie treibt ihn an den Rand des Wahnsinns. Das geistliche Scheitern und der seelische Zusammenbruch drohen ihm. Die Lustlosigkeit ist eine Art von Schwindelgefühl angesichts des leeren Raumes, der sich zwischen der Seele und Gott auftut, und der Unfähigkeit, diesen Leerraum zu durchdringen.
    • Beim Dämon der Ruhmsucht ist zu beobachten, daß er seine Wirkung dadurch entfaltet, daß er einem vorstellt, die anderen Anfechtungen überwunden zu haben. Die Ruhmsucht läßt aus einer falschen Motivation heraus kämpfen, nicht um für Gott offen zu werden, sondern um den Menschen zu gefallen. Damit orientiert man sich jedoch an Äußerem und verliert den ehrlichen Blick für sich selbst. Manch einer, der sich mit hohen Idealen identifiziert, erliegt der Versuchung, indem er sich durch das Streben nach ihnen eine Steigerung des Selbstwertgefühles verspricht. Hierbei steht also das eigene Ich im Vordergrund und nicht die Auslieferung an Gott.
    • Beim Dämon des Stolzes ist zu beobachten, daß er die Seele in den tiefsten Fall führt. Er überredet sie, Gott nicht als Helfer anzuerkennen, sondern zu glauben, daß sie selbst die Ursache ihrer guten Taten ist, und den Nächsten von oben herab als unverständig und unwissend zu betrachten. Dieser genialische Mensch tritt an die Stelle Gottes und verleugnet dadurch sein Menschsein. Diese Haltung führt ihn weg von der Realität in eine Scheinwelt, in der er sich immer mehr aufbläht.