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Die Waffen im Kampf mit den Dämonen

          Die erste Waffe, die der Mensch im Kampf gegen die Dämonen anwenden soll, ist die genaue Beobachtung der Gedanken und Bilder, und vor allem die Beobachtung, wie die Gedanken und Gefühle miteinander zusammenhängen und wie sie aufeinander folgen. Das Wissen um die Dämonen nimmt ihnen schon ihre Gefährlichkeit. Dieses Wissen ist aber Ergebnis einer langen und ehrlichen Beobachtung seiner selbst. Um den Dämon zu untersuchen, ist eine gewisse Vertrautheit mit ihm nötig. Man muß ihn an sich heranlassen, um ihn durchschauen zu können in den Mechanismen, die er immer wieder anwendet. Die Beobachtung der Dämonen ist jedoch während der Versuchung kaum möglich, da dann unser Geist getrübt ist. Daher soll man sich nach der Versuchung die Situation nochmals genau rekonstruieren. Man wird zwar nicht leicht jeder Versuchung entgehen können, aber wenn man sich nachträglich die Situation analysiert und erkennt, welcher Mechanismus da in einem abgelaufen ist, ist man vor ähnlichem Überwältigtwerden auf der Hut.

          Die zweite Waffe ist die Frage nach dem Namen des Dämons. Dies zeigt, daß man sich von einem Gedanken nicht einfach hinreißen läßt, sondern daß man einen eigenen Stand hat, von dem aus man alles, was auf einen einströmt, beurteilt. Wenn die Gedanken vor diesem Prüfstand fliehen, ist es ein Beweis, daß sie dämonisch sind, wenn sie standhalten, sind sie gut. Bei dieser Belastungsprobe der Gedanken wird geprüft, inwieweit sich ein Gedanke leben läßt. Wenn ein Gedanke sich auch gegenüber Widerständen, zu erwartenden Schwierigkeiten und Leiden leben läßt, dann muß er von Gott stammen. Sobald wir einen Gedanken, eine Absicht, ein Gefühl, eine Leidenschaft beim Namen nennen, haben wir schon eine gewisse Distanz dazu gewonnen, haben wir ihn schon fast im Griff.

          Die dritte Waffe ist das Entgegenschleudern bestimmter Worte. Wenn du versucht wirst, bete nicht, bevor du nicht voller Zorn einige Worte gegen den geschleudert hast, der dich bedrängt. Entscheidend ist hierbei der sinnvolle Einsatz des Zornes. Der Zorn vertreibt aus dem Verstand alle Gedanken, die guten und die schlechten. Der gute Gebrauch des Zornes liegt nun darin, ihn gegen die schlechten Gedanken einzusetzen. Da sich hier der Kampf im emotionalen Teil der Seele abspielt, muß ich auch meine Gefühle gegen die Dämonen einsetzen.

          Die vierte Waffe ist die regelmäßige und bewußte Übung der positiven Mittel, die der Anfechtung entgegenstehen.

    • Gegen die Anfechtung der Völlerei empfiehlt es sich, von Zeit zu Zeit die Sättigung zu meiden. Durch eine regelmäßige, maßvolle Lebensweise wird der Trieb in Schranken gehalten und kommt allmählich von selbst in die rechte Ordnung.
    • Gegen die Anfechtung der Unzucht empfiehlt sich sparsames Trinken.
    • Die Anfechtung der Habsucht wird besiegt durch das Austeilen von Almosen. Liebe und Habsucht können nicht koexistieren, daher soll man ganz bewußt das Weggeben und Schenken üben.
    • Gegen die Anfechtung der Traurigkeit empfiehlt es sich die Anhänglichkeit an die Dinge durch Freigebigkeit und Schenken zu überwinden und weder an Menschen, noch am Besitz, noch am Erfolg zu hängen. Es empfiehlt sich zudem der Psalmengesang und das Gebet, um die Symptome der Traurigkeit durch eine gewisse Heiterkeit zu vertreiben.
    • Als Heilmittel gegen den Zorn ist die Übung von Barmherzigkeit und Milde anzusehen. Es ist wichtig, positive Gefühle zu entwickeln. Ein weiteres Heilmittel gegen den Zorn ist es, unter die Menschen zu gehen, damit er sich nicht in einem festsetzen kann. Wenn uns die Engel geistige Vergnügungen und Freuden vor Augen halten, dann ermuntern sie uns, unseren emotionalen Teil gegen die Dämonen zu richten und sie zu bekämpfen. Der emotionale Teil der Seele bracht also ein gutes Ziel, dann wirkt er positiv auf uns ein.
    • Als Heilmittel gegen die Lustlosigkeit ist ein Rollenspiel zu empfehlen, in dem man seine Seele sich teilen läßt und mit sich selbst einen Dialog beginnt. Man spielt zwei Rollen: die des Sprechers und die des Angeredeten, die des Trösters und die des Getrösteten. Dabei soll man aber nicht autoritär und hart gegen sich vorgehen, sondern seine Gefühle und Wünsche ernst nehmen. Gerade wenn es in einem brodelt, wenn es unangenehm wird, alles zu explodieren droht, gerade dann muß man in der Anfechtung ausharren und nicht vor sich und davonlaufen. Dieser Konflikt muß erst bis zur Spitze getrieben werden, ehe er gelöst wird.
    • Gegen die Anfechtung der Ruhmsucht zu kämpfen ist sehr schwierig, da der eigentliche Sieg nicht durch einen willentlichen Vorsatz errungen werden kann, sondern nur durch Erfahrung. Wer Gott erfahren hat, der hat es nicht nötig, sich vor den Menschen zu rühmen. Er ist geheilt von der Sucht, sich vor den Menschen groß zu tun. Wem Gott aufgegangen ist, dem ist jedes menschliche Rühmen vergangen. Doch wer diese Erfahrung nicht gemacht hat, soll sich an eine von anderen Menschen vorgelebte Regel halten. Dann hält man sich und seine Erfolge nicht mehr für außergewöhnlich sondern weiß sich als schwacher Mitstreiter in der großen Schar der Streiter, vor allem stößt man durch diesen Versuch ständig an seine Grenzen.
    • Gegen die Anfechtung des Stolzes richtet sich der Rat, sich an sein früheres Leben und die eigenen alten Fehler zu erinnern, wie man den Leidenschaften unterworfen war, wie man durch die Barmherzigkeit Gottes zur Leidenschaftslosigkeit gelangt ist. All diese Gedanken sollen einen zur Einsicht führen, daß das Gute in uns ein Geschenk Gottes ist, über das wir uns zwar freuen sollen, das wir aber doch immer als Geschenk und nicht als eigenes Verdienst betrachten müssen. Wer sich so betrachtet, der hat zu sich selbst eine gesunde Distanz. Er hat durchaus den Blick für seine Stärken, aber er weiß, daß ihm seine Stärken geschenkt sind, gegeben als Aufgabe, die zugleich Verantwortung bedeutet.